Alpha-Variante: SPD-Politiker fordern vollen Lärmschutz für Verden

Das „Dialogforum Schiene Nord“ hat sich für die sogenannte „Alpha-Variante“ entschieden. Für die Ortsdurchfahrt Verden bedeutet das mittelfristig eine erhebliche Zunahme des Bahnverkehrs. Ein bestmöglicher Lärmschutz ist deswegen nun umso dringender, meint Christina Jantz, örtliche SPD-Bundestagsabgeordnete.

Lutz Brockmann, Kirsten Lühmann, Christina Jantz beim Vor-Ort-Termin.
Lutz Brockmann, Kirsten Lühmann, Christina Jantz beim Vor-Ort-Termin.

„Ich begrüße, dass es auf Grund des von Minister Lies breit angelegten Diskussionsprozess eine Richtungsentscheidung zum Trassenverlauf gibt. Priorität muss nun ein vollumfänglicher Lärm- und Erschütterungsschutz haben, um die Belastungen für den Landkreis und die Kreisstadt Verden zu minimieren. Die Anwohner beispielsweise in Verden brauchen den bestmöglichen Lärmschutz. Wenn die Anwohner den Trassenausbau mittragen sollen, muss Ihnen im Gegenzug auch ein vollumfänglicher Lärmschutz zugestanden werden.“

Zur Unterstützung dieser Forderung hatten Christina Jantz und Bürgermeister Lutz Brockmann die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Kirsten Lühmann eingeladen, sich vor Ort ein Bild zu machen. Zusammen sah man sich zunächst den Bereich Friedrichstunnel direkt am Bahnhof an. Anschließend begutachteten die Politiker die Situation am Baubetriebsplatz an der Straße Im Worth.

Bisher lehne die Bahn den Einsatz von weiterführenden Lärmschutzmaßnahmen mit dem Hinweis auf das angeblich schlechte Kosten-Nutzen-Verhältnis ab, erklärte Jantz. Gemeinsam mit Lühmann werde sie jedoch erneut das Gespräch mit der DB-Führung in Berlin suchen. Das Ziel sei, die Menschen vor Lärm zu schützen. Einig waren sich Lühmann, Jantz und Brockmann auch darin: „Wir setzen große Erwartungen in den Projektbeirat für die Alpha-Variante. Dieser wird auch die Aufgabe übernehmen müssen, die Umsetzung der vereinbarten Beschlüsse wie die Lärmschutzmaßnahmen zu kontrollieren.“

Christina Jantz weist darüber hinaus auf die vom  Eisenbahn-Bundesamt (EBA) zum Thema Bahnlärm initiierte Online-Umfrage hin. Am 15. November startet die 2. Phase dieser Öffentlichkeitsbeteiligung. Bürgerinnen und Bürger, Lärmschutzvereinigungen und Kommunen, die von Schienenlärm betroffen sind, haben nun die Möglichkeit, eine Rückmeldung zur 1. Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung, zum bereits veröffentlichten Pilot-Lärmaktionsplan Teil A und zu vorhandenen Lärmminderungsmaßnahmen zu geben. Auf der  Beteiligungsplattform des EBA (www.laermaktionsplanung-schiene.de) steht zu diesem Zweck ein Fragebogen zur Verfügung.

Die Ergebnisse der 2. Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung werden als Auswertungen in den Pilot-Lärmaktionsplan Teil B einfließen. Auch dieser Plan enthält noch keine konkreten Maßnahmen sondern stellt die politischen Aktivitäten den konkreten Bedürfnissen gegenüber. Daher ruft Christina Jantz alle vom Schienenlärm Betroffenen auf, sich hier zu beteiligen. "Nur wenn wir die einzelnen Bedürfnisse erfassen, kann dann in der Folge der eigentliche Aktionsplan mit konkreten, bedarfsgerechten Maßnahmen erstellt werden", so die Abgeordnete für Osterholz und Verden.

"Eine rege und konstruktive Beteiligung für das Projekt ist daher sehr wichtig: Das EBA ist dabei auf die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger angewiesen."